Träger des technischen Know-how bezüglich des GFK-Einsatzes im Bauwesen und darüber hinaus ist Herr Dipl.-Ing. Karl Großmüller. Er studierte von 1970 bis 1973 an der Ingenieurschule für Bauwesen in Neustrelitz in der Fachrichtung Tiefbau. 1973 nahm er ein Fernstudium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar auf und schloss dieses mit dem akademischen Grad eines Dipl.-Ing. 1978 ab.
Mit einer Spezialausbildung beim Zentralinstitut für Schweißtechnik in Halle im Bereich der Plastanwendung und des GFK-Einsatzes erwarb Herr Großmüller 1979 einen zusätzlichen Fachingenieur.
Neben seinen betrieblichen Tiefbauaufgaben im damaligen Tiefbaukombinat widmete er sich in enger Zusammenarbeit mit der Firma Buna und der Bauakademie der DDR der Entwicklung und dem Bau von Großbehältern aus GFK.
Nach umfangreichen Entwicklungsarbeiten enstand als Flächentragwerkskonstruktion im Jahre 1984 in Friedland einer der größten in Europa jemals gebauten freistehenden, zylindrischen Großbehälter aus GFK mit einem Nutzinhalt von 3.400 m³.
Auch aus der SIcht des heutigen fachlichen Betrachters stellt sich die Behälterkonstruktion als ingenieurtechnische Meisterleistung dar.
Der als Muster- und Experimentalbau realisierte Behälter mit einen Durchmesser von 27,50 m und einer Wandhöhe von 6,00 m hat einen erheblichen Fundus an Erkenntnissen freigelegt, zumal die Konstruktionsparameter permanent Grenzbereiche des GFK-Materials auf der Basis von ungesättigen Polyesterharzen tangierten. So wurde u.a. als Tragkonstruktion für die GFK-Abdeckung in Form eines Rotationshyperboloiden ein 12-teiliger, zyklisch symmetrischer Ringrahmen aus Stahlrohren gefertigt und funktionell im Behälter gegründet, so dass dieser dem ständigen Wassereinfluss ausgesetzt ist. Als Schutz gegen Außenkorrosion und mechanische Einflüsse wurde die Stahlrohrkonstruktion mit einer GFK-Beschichtung auf Basis von UP-Harzen versehen, die auch nach 20 Jahren des Betreibens des Behälters ohne Beanstandungen funktioniert, so dass zu Überlegen ist, diese Ergebnisse für den passiven Korrosionsschutz, insbesondere für die Umhüllung von Stahlrohrleitung, die im HDD-Verfahren verlegt werden, nutzbar zu gestalten.
in den 80-iger Jahren wurden weitere kleinere GFK-Behälter in der Größenordnung von 300 m³ Nutzinhalt für die Lagerung von Flüssigdünger realisiert und viele andere Sonderkonstruktionen aus GFK für den Tiefbau.
Anfang der 90-iger Jahre war Herr Großmüller maßgeblich bei der Ansiedlung des HOBAS-GFK-Rohrwerkes in Neubrandenburg beteiligt und erarbeitete ein Konzept für den Aufbau eines eigenen GFK-Vorfertigungswerkes, welches mit zwei weiteren Gesellschaften im Jahre 1993 realisiert und im Februar 1994 in Betrieb genommen wurde.
Unter Nutzung des umfangreichen fachlichen Erfahrungsschatzes bieten wir Ihnen auf dem Gebiet des GFK-Einsatzes unsere Leistungen an und beraten Sie gerne zu speziellen Anwendungsgebieten auch in einem persönlichen Gespräch.
Kennwerte eines glasfaserverstärkten UP-Harz-Laminates
E-Glas |
Mattenverstärkung
|
Gewerbeverstärkung
|
Prüfung |
Kennwerte
|
Glasgewicht, Gew.-% |
25
|
35
|
45
|
35
|
45
|
55
|
Glasgewicht, Vol.-% |
14
|
21
|
28
|
21
|
29
|
37
|
Dichte g/cm³ |
1.35
|
1.45
|
1.55
|
1.45
|
1.55
|
1.65
|
Mittl. Linearer Ausdehnungskoeffizient 10-6 / °C |
36
|
27
|
22
|
25
|
20
|
17
|
Wärmeleitzahl, kcal / mh °C |
0.15
|
0.20
|
0.25
|
0.10
|
0.20
|
0.25
|
Zugfestigkeit mind., N / mm² |
75
|
100
|
150
|
145
|
220
|
250
|
Querkontraktionszahl aus Zugversuch |
0.35
|
0.34
|
0.33
|
0.32
|
0.15
|
0.13
|
E-Modul aus Biegung, N / mm² |
6000
|
8000
|
9500
|
9500
|
12000
|
16000
|
Biegefestigkeit min., N / mm² |
130
|
160
|
200
|
190
|
240
|
280
|
E-Modul aus Biegung, N / mm² |
6000
|
8000
|
10000
|
9500
|
12000
|
16000
|
Druckfestigkeit mind., n / mm² |
120
|
150
|
180
|
130
|
160
|
200
|
Schlagzähigkeit kJ / m² |
35
|
60
|
90
|
120
|
150
|
180
|
Oberflächenwiderstand Ω |
10 12-14
|
10 12-14
|
10 12-14
|
10 12-14
|
10 12-14
|
10 12-14
|
Durchschlagsfestigkeit kV / mm |
20
|
20
|
20
|
25
|
25
|
25
|
Dielektr. Verlustfaktor, tan δ |
-
|
0.006
|
-
|
0.008
|
0.008
|
0.008
|
Rel. Dielektrizitätskonstante ε bei 800 Hz |
-
|
4.20
|
-
|
4.10
|
4.10
|
4.10
|